Prof. Dr. Michael Ewers MPH |
CORE - ICN-Kernkompetenzen in der Katastrophenpflege in deutschsprachiger Ausgabe veröffentlicht Das Risiko für Notfälle, Krisen und Katastrophen – natürlichen oder von Menschen gemachten – wächst seit Jahren. Auch pflegerische Einrichtungen und Pflegefachpersonen bleiben davon nicht unbeeinträchtigt. Jede Pflegefachperson sollte sich daher auf einen Ereignisfall vorbereiten und dann auch angemessen handeln können – mit anderen Worten: Jede Pflegefachperson benötigt grundlegende Kompetenzen in der Notfall-, Krisen- und Katastrophenpflege. Der International Council of Nurses (ICN) hat bereits 2019 eine revidierte Version der Kernkompetenzen in der Katastrophenpflege veröffentlicht (Stufe I und II). Ergänzend wurden 2022 Kernkompetenzen für Pflegefachpersonen in Medizinischen Notfallteams veröffentlicht (Stufe III). Um diesen wichtigen Dokumenten zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen und ihre Nutzung in der Aus- und Weiterbildung anzuregen, soll in Absprache mit dem ICN im Rahmen dieses Projektes eine mit den Berufsverbänden der Pflege in Deutschland (DBfK), Österreich (OEGKV) und der Schweiz (SBK-ASI) konsentierte deutschsprachige Version der Kernkompetenzen erarbeitet und anschließend verbreitet werden. Nähere Informationen zum Projekt sind HIER zu finden. Inzwischen wurden die beiden Dokumente veröffentlicht. Über die angegebenen Links sind sie zum Herunterladen, Weiterverbreiten und für die Verwendung in der Aus- und Weiterbildung frei verfügbar: ICN - International Council of Nurses (2024): Kernkompetenzen in der Katastrophenpflege - Version 2.0. Deutschsprachige Ausgabe der englischen Originalversion von 2019 herausgegeben von Charité, DBfK, ÖGKV, SBK-ASI. Berlin: Charité - Universitätsmedizin Berlin. PDF ICN - International Council of Nurses (2024): Kernkompetenzen in der Katastrophenpflege. Kompetenzen für Pflegefachpersonen in Medizinischen Notfallteams (Stufe III). Deutschsprachige Ausgabe der englischen Originalversion von 2022 herausgegeben von Charité, DBfK, ÖGKV, SBK-ASI. Berlin: Charité – Universitätsmedizin Berlin PDF |
RAPKAT - Rolle und Auftrag der Pflege bei Notfällen, Krisen und Katastrophen in Deutschland An der Charité – Universitätsmedizin Berlin werden derzeit verschiedene Forschungsprojekte zur Rolle und zum Auftrag des Heilberufs Pflege vor, während und nach Notfällen, Krisen und Katastrophen in Deutschland auf den Weg zu bringen. Eines davon ist das Projekt RAPKAT. Weltweit erfordern Notfälle, Krisen und Katastrophen aufgrund ihrer möglichen, teils verheerenden Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerungen gezielte Maßnahmen zur Vorbereitung, Beantwortung und Bewältigung. Pflegefachpersonen könnten dabei als eine sicherheitskritische Profession eine wichtige Ressource darstellen, die aber womöglich noch selten in hinreichender Weise genutzt wird. Ziel des Projekts RAPKAT ist es, in Form eines Delphi-Verfahrens unter Einbezug unterschiedlicher verschiedener Perspektiven von ausgewählten Vertreter*innen einschlägiger Interessengruppen mit Pflegebezug ein gemeinsames Verständnis über die Rolle und den Auftrag von Pflegefachpersonen im Hinblick auf Notfälle, Krisen und Katastrophen im deutschsprachigen Raum zu erarbeiten. Nähere Informationen zum Projekt sind HIER zu finden. |
AUPIK - Ansatzpunkte für die Förderung der Widerstandsfähigkeit ambulanter Pflegeinfrastrukturen Seit März 2020 haben wir uns im Rahmen eines Forschungskonsortiums mit Fragen der "Aufrechterhaltung ambulanter Pflegeinfrastrukturen in Krisen und Katastrophenfällen" (AUPIK) befasst. Beteiligt an dem Konsortium sind das Internationale Zentrum für Ethik in den Wissenschaften an der Universität Tübingen (IZEW), das Generalsekretariat des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), das Verlagsunternehmen Vincentz Network GmbH und wir von der Charité – Universitätsmedizin Berlin bzw. dem Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft (IGPW). Das Verbundprojekt wurde bis zum Sommer 2023 durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Förderung von Forschung für die zivile Sicherheit finanziell unterstützt. Die Forschungsaktivitäten des Konsortiums zielten darauf ab, die Resilienz häuslicher Pflegearrangements und die Sicherheit von Pflegebedürftigen in Krisen und Katastrophen zu erhöhen. Nähere Informationen zu den zwischenzeitlich publizierten Ergebnissen finden sich auf der Internetseite des Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft (IGPW) und hier in der unten stehenden Liste. Ewers M, Köhler M (Hrsg.) (2023): Organisatorische Maßnahmen zur Vorbereitung ambulanter Pflegedienste auf Notfälle, Krisen und Katastrophen. Working Paper No. 23-02 der Unit Gesundheitswissenschaften und ihre Didaktik. Berlin: Charité – Universitätsmedizin Berlin. DOI: https://doi.org/10.17169/refubium-39403.2 Hallensleben J (2023): Pflegeökonomische Machbarkeitsstudie zur Vorbereitung ambulanter Pflegedienste auf Krisensituationen. Working Paper No. 23-01 der Unit Gesundheitswissenschaften und ihre Didaktik. Berlin: Charité – Universitätsmedizin Berlin. DOI: https://doi.org/10.17169/refubium-39311 Lessinnes, S.; Köhler, M.; Ewers, M. Evidence of Disaster Planning by Home Care Providers: An Integrative Literature Review. Int. J. Environ. Res. Public Health 2023, 20, 5658. https://doi.org/10.3390/ijerph20095658 Ewers M, Lessinnes S, Kibler A, Gröbe S, Köhler M (2022): Vorsorge für Krisen, Notfälle und Katastrophen in der häuslichen Pflege. Ansatzpunkte zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit ambulanter Pflegedienste und ihrer Mitarbeiter*innen. Berlin: Charité - Universitätsmedizin Berlin DOI: 10.13140/RG.2.2.13317.42726 Ewers M, Lehmann Y (2021): Krisen, Notfälle und Katastrophen in der häuslichen und gemeindebasierten Pflege. Literatursynthese & Bibliografie. Working Paper No. 21-02 der Unit Gesundheitswissenschaften und ihre Didaktik. Berlin: Charité – Universitätsmedizin Berlin, https://dx.doi.org/10.17169/refubium-30592. Lehmann Y, Thiele A, Ewers M (2021): Vorsorge, Management und Bewältigung von Katastrophen aus Sicht ambulanter Pflegedienste. Befragungsergebnisse zum IST-Zustand. Working Paper No. 21-03 der Unit Gesundheitswissenschaften und ihre Didaktik. Berlin: Charité – Universitätsmedizin Berlin, http://dx.doi.org/10.17169/refubium-31601. |
Deutschsprachige Version des multiprofessionellen Mustercurriculums Patientensicherheit der WHO Der Charité – Universitätsmedizin Berlin wurden von der Weltgesundheitsorganisation die Rechte für die Herausgeberschaft einer deutschsprachigen Version des erfolgreichen „WHO Patient Safety Guide – Multiprofessional Edition“ übertragen. Obwohl die Handreichung neben der englischen Originalversion auch in zahlreiche andere Sprachen übersetzt wurde, fehlte eine deutsch-sprachige Version. Mit dem Curriculum macht sich die WHO seit Jahren dafür stark, das Thema Patientensicherheit in die Aus- und Weiterbildung der Gesundheits- und Sozialprofessionen zu integrieren. Angehende Ärzt*innen, Pfleger*innen, Apotheker*innen sowie zahlreiche andere sollen für ihre Möglichkeiten zur Verbesserung der Patientensicherheit in den diversen Settings der Gesundheitsversorgung sensibilisiert und mit entsprechenden Kompetenzen zum sicheren Arbeiten ausgestattet werden. Das Curriculum enthält neben konkreten Tipps für die Lehre auch zahlreiche Fallbeispiele und ergänzende Hinweise zum Umgang mit dem Thema in der Bildungsarbeit. Die Erstellung der deutschsprachigen Ausgabe erfolgte durch ein Team des Instituts für Gesundheits- und Pflegewissenschaft in enger Zusammenarbeit mit dem Aktionsbündnis Patientensicherheit in Deutschland, der Plattform Patientensicherheit in Österreich sowie der Stiftung Patientensicherheit Schweiz. Ermöglicht wurde das Projekt durch eine Förderung der Robert Bosch Stiftung. Die Charité und ihre Partner verbinden mit der Veröffentlichung der deutschsprachigen Version des Mustercurriculums die Hoffnung, dass damit die Kompetenzentwicklung zum Thema Patientensicherheit in den deutschsprachigen Ländern angeregt und zugleich das interprofessionelle Lernen, Lehren und Arbeiten gefördert wird. Das Dokument kann von der Internetseite der Weltgesundheitsorganisation kostenlos heruntergeladen werden. |
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